Über uns
Die Geschichte unseres Vereines
Die Gründung unseres Vereines liegt im Jahre 1948. Zu dieser Zeit genehmigte das Forstamt Seligenstadt die Rodung von Wurzelstöcken großgewachsener Fichten. 1948, die Zeit nach dem Krieg und die Zeit der Währungsreform, der Beginn der Deutschen Mark. Die Menschen waren auf der Suche nach einer festen Bleibe und nach Nahrung. Millionen von Menschen mussten ihre Heimat im Osten des damaligen deutschen Reiches verlassen und sind in die Westzonen geflüchtet.
So ist ein großes Kontingent von Sudetendeutschen nach Klein-Auheim gekommen. Diese in Klein-Auheim zu integrieren war nicht leicht und so wurde dies vorerst als Übergangslösung betrachtet. Auch die Bevölkerung von Klein-Auheim stand den Neuankömmlingen sehr distanziert gegenüber.
Der damalige Bürgermeister Winter stellte den Flüchtlingen weit außerhalb der Gemeinde Land zur Verfügung. So bestellten die damaligen Flüchtlingen Ihre erste Ernte auf dem Boden der Unteren Fasanerie.
Aller Anfang war schwer. Das Gelände musste, ohne Umzäunung, offen bleiben. Der Pumpenschlag war verboten, ebenso der Hüttenbau.
Die Bedingungen des Garten- und Landbaues waren alles andere als rosig und hatten mit einen Hobby, wie man das Kleingärtnern heute betrachtet, nichts zu tun. Es fehlte an vielem. Geräte und Saatgut waren knapp. Doch die Not macht erfinderisch, und Erfinderturm und Improvisation sind Tugenden, die die Kleingärtner auch heute noch auszeichnen.
Die ersten Ernten waren vorwiegend Brotgetreide, Obst und Gemüse. Also, die Grundnahrungsmittel standen im Vordergrund. Als der Straßen- und Wohnungsbau auf Touren kam, begann man mit der Ausbeutung von Kies. Dies war in den 50 Jahren. Die ersten Kieslöcher entstanden und der Tistra-See nahm Konturen an. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Gartenlauben.
Der Verein nimmt in den 60-er Jahren Gestalt an
Am 13. Dezember 1963 erfolgte im Gasthaus „Zum Anker“ die erste förmliche Vereinsgründung. Anwesend der Obmann und 16 Mitglieder.
Auszug aus dem Protokoll der außerordentlichen Versammlung:
„Da man sich innerhalb der Mitglieder über die Wahl des Vorstandes nicht einig war, brachte Herr Euler einen ihm benannten Vorstand zum Vorschlag. Dem wurde stattgegeben und der Vorstand einstimmig gewählt“
Der 1. Vorsitzender hieß für zwei Jahre: Willi Euler. Das waren noch einfache Zeiten. Als Vereinslokal wurde die Gaststätte „Zum Anker“ von den Mitglieder gewählt. Dem neugewählten Vorstand ist es gelungen, den Weg entlang der Fasaneriemauer durch die Firma Tistra herrichten zu lassen. Fortan konnte man die Kleingartenanlage mit Fahrzeug und Handwagen erreichen. 1966 gab es dann einen Führungswechsel. Josef Reichmann übernahm die Geschicke des Vereines. Frischer Wind kam in die Vereinsarbeit. Erste Satzungsinhalte und Gartenordnungsinhalte wurden formuliert. Von nun an leistete der Vorstand neben der Verschönerung der Anlage auch Verwaltungsarbeit und die Überwachung der Liegenschaft stand im Vordergrund.
Ein weiterer historischer Moment des Vereines war der 2.11.1966. Eine Generalversammlung im Gasthaus „Zur Krone“ hatte zum Thema den Anschluss als eingetragener Verein an den Kreisverband Offenbach. Der Gemeindevorstand gab einen Überblick über die Pachtverhältnisse und eine Garantie, dass der Verein keine Befürchtungen zu haben brauche, das Gelände zu verlieren. Alle Mitglieder stimmten dagegen. Im nach hinein eine folgenschwere Entscheidung. Aus dem e. V. wurde zunächst nichts.
Das erste Gartenfest wurde 1967 in der Nähe des vom BVD erstellten Kreuzes als internes, gemütliches Beisammensein gefeiert. Ende der 60er zog die Nachfrage nach Kleingärten spürbar an. Eine Bitte an die Gemeinde das Gartengelände zu vergrößern wurde abgelehnt. Im Jahre 1969 entstand an der neu errichteten Straße eine lebende Hecke, die heute noch das Bild des Kleingartenvereines ziert.
Nach dem Führungswechsel 1970 mit Herrn Blum als Vorsitzenden begann die Initiative „Verschönerung der Anlage“. Auch kam die Einsicht der Mitglieder den Verein als e. V. weiterzuentwickeln. Die JHV am 15.4.1972 stellt hierfür die Weichen. Es gab eine neue Satzung und Gartenordnung die im Registergericht unter der Nummer VR 329 im Registergericht Seligenstadt eingetragen wurde. Der Vorstand tat alles um das Ansehen des Vereines und die Bedeutung der Anlage zu verbessern. 1974 übernahm Herbert Oberle das Amt des Vorsitzenden.
Gebietsreform und beinahe das Ende des Vereins
1974 kam die Gebietsreform mit der Eingliederung der Gemeinde Klein- Auheim zur Stadt Hanau. Gleichzeitig gab es einen Wechsel der Forstverwaltung von Seligenstadt zum Hessischen Forstamt Wolfgang. Fortan war unser Verhandlungspartner die Stadt Hanau. Aufgrund eines Umzuges, legte 1977 der 1. Vorsitzende Herbert Oberle sein Amt nieder. Gleichzeitig mit seinem Amt, gab er auch sein Garten ab. Es war Ihm nicht mehr möglich ihn zu bewirtschaften. Er blieb dem Verein aber als passives Mitglied erhalten. Mit ihm trat auch, der gesamte Vorstand zurück. 1977 wurde als neuer 1.Vorsitzender Hans Brozio gewählt. Das Bestreben des damaligen Vorstandes war die Anlage in eine Anlage als Dauerkleingärten in den Flächennutzungsplan hineinzubekommen. Dies wurde zu dieser Zeit verwehrt. Dem Vorstand ist es aber gelungen 1978 einen Pachtvertrag abzuschließen über 5 Jahre, der nochmals um 5 weitere Jahre verlängert werden konnte.
Am 19.10.1981 kam unsere Anlage in neue Bedrängnis als im Staatanzeiger für das Land Hessen, die Untere Fasanerie als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Umwelt- und Vogelschützer wollten der Kleingartenanlage den Garaus machen. Sie sahen die Start- und Landebahn für die Vogelart Wasserralle, die bis heute noch nicht in der unteren Fasanerie ansässig wurde.
Die Situation wurde für uns immer brenzliger. Mit Dank an den damaligen Vorsitzenden Herrn Brozio der mit Glück und Geschick den Hessischen Minister für Landesentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft Karl Schneider das Fortbestehen unserer Anlage überzeugen konnte.
1982 wurde der Bau des jetzigen Vereinsheimes beschlossen. Willi Eichler besorgte gebrauchte Holzbauelemente, aus denen das heutige Vereinsheim noch besteht. Aus den übrig gebliebenen Elementen, wurden mehrere Gartenlauben gebaut. Im neuen Vereinsheim wurde ein Brunnen geschlagen und eine Toilette mit einer Sammelgrube errichtet.
Die 90-er Jahre mit frischem Wind
1992 gab Hans Brozio, nachdem seine Ehefrau verstorben war, sein Amt als 1. Vorsitzender auf. Jutta Chiapperini übernahm als erste Frau, als 1. Vorsitzende das Ruder des Vereines. Mit neuem Wind und neuer Kraft brachte Sie zuerst eine neue Satzung auf den Weg. Diese war Grundlage für die bevorstehenden Aufgaben.
1992 neue Satzung
1993 Durchsetzung des Pachtvertrages in ein Dauerpachtvertrag
1994 Erbauung der Veranda an das Vereinsheim
1994 Gestattung und Umsetzung das Vereinsheim an das öffentliche Stromnetz anzuschließen.
Eine neue Generation nahm Einzug in den Verein. Mehrere Positionen wurden neu besetzt. Es kam die Zeit für Innovation und Zeitgeist. Neue Feste wurden ins Leben gerufen. Neuer Wind wehte durch die Anlage. Dem einen oder anderen etwas ungewohnt stürmisch. Im Jahr 2001 trat Jutta Chiapperini als 1. Vorsitzende aus beruflichen Gründen zurück. Kurt Goschala übernahm die Führung. Auch der langjährige Kassenwart Gunther Till legte 2001 sein Amt nieder.
Die Vorstandarbeit bekam neuen Schwung. Die Renovierung des Vereinsheimes wurde sofort umgesetzt. 2003 wurde das Vereinsheim, mit viel Eigenleistung, an das öffentliche Wassernetz angeschlossen. 2004 folgte die Beseitigung der vor Jahrzehnten von der Stadt gesetzte Thujahecke entlang der Anlage Richtung Fasanerie. Sie wurde durch einen massiven Zaun und ein stabiles Tor ersetzt. Als Sichtschutz wurde eine neue Ligusterhecke gepflanzt.
2004 wurde auf der Jahreshauptversammlung der Antrag zur Erweiterung des Vereinsheimes eingebracht. Was zunächst mit Bedenken abgelehnt und um ein weiteres Jahr verschoben wurde. 2005 wurde dieser Antrag erneut vorgetragen und mit 1 Gegenstimme befürwort.
Ende 2005 startete der Anbau mit der Errichtung von Fundamenten für die bestellten Container, die den Anbau bilden sollten. Diese wurden durch einen sofortigen Einbruch und Beschädigung gebremst.